14.09.2020 – Gera – Überzogene Reaktion bei Fahrkartenkontrolle

In Gera vergaß eine Schwarze Frau ihren vorab gekauften Fahrschein zu entwerten, weshalb sie von den Kontrolleuren unmittelbar aus der Bahn komplementiert wurde. Die Kontrolleure riefen die Polizei hinzu, was angesichts der nicht bestehenden Fluchtgefahr und dem friedlichen Verhalten ihrerseits wohl kaum nötig war. Die hinzugezogenen Beamt*innen fertigten trotz des ein- bzw. erstmaligen Fahrens ohne Fahrschein eine Anzeige wegen des Erschleichens von Leistungen. Ein Vorgehen, was i.d.R. bei wiederholten Verstößen Anwendung findet. Die Überzogenheit dieser Handhabe, das Unterstellen von Absicht und das Nicht-Hinzuziehen einer Sprachmittlung lässt zumindest auf Fragmente rassistischer Denkmuster bei den Kontrollierenden und Beamt*innen schließen.

22.12.2020 – Gera – Körperverletzung und Bedrohung

In einer Straßenbahn stieg ein 39-Jähriger hinzu, welcher beim Betreten der Bahn neonazistische Äußerungen tätigte. Als der Mann daraufhin von mitfahrenden Gästen konfrontiert wurde, kam es zu einem Streit zwischen dem 39-Jährigen und einem jungen Mann. An einer Straßenbahnhaltestelle kam es beim Aussteigen zu einer körperlichen Auseinandersetzung, im Zuge dessen wurde ein Messer als Drohung eingesetzt sowie eine Glasflasche als Schlagwerkzeug.

15.07.2020 – Gera – Rassistischer Angriff auf schwangere Frau

Am Vormittag kam es zu einem tätlichen und verbalen Angriff auf eine schwangere Frau. Die Betroffene stand an einer Straßenbahnhaltestelle, als der Täter ihr einen Hitlergruß zeigte, sein T-Shirt hochzog, um seine Tattoos zu entblößen und sie antimuslimisch und rassistisch beleidigte. In der Straßenbahn kam es dann zum tätlichen Übergriff, in dem der Täter versuchte die Frau zu schlagen und beim Aussteigen aus der Straßenbahn schubste. Von den mitfahrenden Personen griff niemand ein.

11.08.2019 – Gera – Irakische Frau mit zwei Kindern rassistisch beleidigt und angegriffen

Am Sonntagabend war eine irakische Frau mit ihren zwei Kindern in Gera unterwegs, als sie einer Gruppe aus zwei Männern und zwei Frauen, die drei Hunde mit sich führte, begegnete. Einer der Männer beleidigte sie zunächst rassistisch und leinte dann die Hunde ab. Diese ranntnen auf die Betroffene und ihre beiden Kinder zu und stießen diese um. Die Kinder wurden dabei leicht verletzt. Die Polizei sucht nun Zeug*innen.

21.04.2019 – Gera – Eritreer ins Gesicht geschlagen

Am Sonntagmorgen schlug ein Mann vor einem Lokal nach einem kurzen Wortwechsel einem eritreischen Mann mit der Faust ins Gesicht. Der Betroffene wurde verletzt, der Täter flüchtete daraufhin und konnte auch später nicht von der Polizei aufgegriffen werden. Während der Ermittlungen vor Ort beleidigte ein Unbeteiligter im Nachgang des Angriffs den Betroffnenen. Auf Nachfrage bestätigt die Polizei rassistische Beleidigungen im Zusammenhang mit dem Angriff.

24.01.2018 – Gera – Griechischer Fahrgast auf Zugfahrt beleidigt und bedroht

Am Mittwoch war ein griechischer Mann im Regionalexpress von Altenburg nach Gera unterwegs, als ihn ein 34-jähriger Deutscher zunächst aufgrund seiner Herkunft beleidigte und dann ihm dann Gewalt androhte. Die Zugbegleiterin informierte noch im Zug die Polizei, die dann bei der Ankunft Anzeigen wegen Bedrohung und Beleidigung aufnahm.

14.10.2017 – Gera – Syrer von mehreren Männern geschlagen

Am Samstagabend wurde eine 26-jähriger Syrer von mehreren Männern geschlagen und trug dabei Verletzungen im Gesicht davon. Die vier Angreifer flohen nach dem Angriff und wurden kurze Zeit später von der Polizei aufgegriffen. Der betroffene Syrer musste aufgrund seiner Verletzungen ins Krankenhaus.

29.08.2017 – Gera – Angriff auf Landtagsvizepräsidentin Margit Jung (DIE LINKE)

Nach Meldung der Polizei wurde Margit Jung am Dienstagmorgen in ihrem Büro von einem 35jährigen Mann angegriffen. Er schlug ihr ein Heft ins Gesicht und warf auf sie und eine Mitarbeiterin einen Plakataufsteller. Danach lief der Täter auf die Straße und griff dort einen 63jährigen Mann an, der leicht verletzt wurde. Laut Pressemitteilung des MDR wurde der Täter vorläufig festgenommen und in die Psychiatrie eingewiesen. Politiker_innen verschiedener Parteien verurteilen den Angriff und sprechen von einer „Verrohung der Sitten im politischen Meinungsstreit“.