Mit dem Ansinnen, Gitarrenmusik zum Demokratiefest des Stadtteilzentrums Herrenberg beizusteuern, begab sich ein Erfurter Musiker am Abend des 1.Mai in den Erfurter Südosten. Das Fest war bereits vorbei, sodass der Betroffene den Heimweg per Fahrrad antreten wollte. In dem Moment sah er in einiger Entfernung einen komplett in schwarz gekleideten Mann auf sich zukommen, der augenblicklich zwei weitere hinzurief. Die Männer beleidigten ihn. Er reagierte nicht, wollte sich friedlich entfernen. Daraufhin begannen die Täter zu rennen mit dem Ziel, den Betroffenen körperlich zu attackieren. Der junge Mann konnte der Situation nur knapp und aufgrund seiner überlegten und schnellen Reaktion entkommen.
Tatmotiv: Gegen Nichtrechte oder Alternative
27.06.2020 – Stadt Suhl – Morddrohungen gegen Bar-Betreibern
Nachdem die Gastwirtin in „Rick‘s Cafe“ in Suhl den AfD-Vorsitzenden Jörg Meuthen den Eintritt verwehrte und dies in sozialen Medien öffentlich machte wurde sie bedroht. Dabei erhielt sie Morddrohungen.
22.12.2020 – Gera – Körperverletzung und Bedrohung
In einer Straßenbahn stieg ein 39-Jähriger hinzu, welcher beim Betreten der Bahn neonazistische Äußerungen tätigte. Als der Mann daraufhin von mitfahrenden Gästen konfrontiert wurde, kam es zu einem Streit zwischen dem 39-Jährigen und einem jungen Mann. An einer Straßenbahnhaltestelle kam es beim Aussteigen zu einer körperlichen Auseinandersetzung, im Zuge dessen wurde ein Messer als Drohung eingesetzt sowie eine Glasflasche als Schlagwerkzeug.
18.07.2020 – Erfurt Hirschgarten – Brutaler, gezielter Angriff durch 20 Rechtsextreme
In den frühen Morgenstunden, gegen 01.00 Uhr, gibt es einen koordinierten, gezielten Angriff durch Neonazis auf eine Personengruppe, bei welchem mindestens fünf Personen zum Teil schwer verletzt werden. Die Rechtsextremen greifen, zum Teil mit Sturmhaube maskiert, die im Hirschgarten sitzende Personengruppe tätlich an. Wie brutal die Täter dabei vorgehen, zeigen die zahlreichen Blutspuren am Tatort. Die Angreifer tragen szenetypische Kleidung, die auf deren Zugehörigkeit zur rechtsextremen Kampfsportszene hindeuten.
21.10.2018 – Erfurt – Hitlergruß und Bedrohungen bei Musikveranstaltung
In der Nacht zu Sonntag fand in einem Lokal in der Neuwerkstraße ein Karaoke-Abend statt. Während der Veranstaltung ziegten zwei Gäste den Hitlergruß und riefen recht Parolen. Als sie des Lokals verwiesen werden sollten, bedrohten sie einen Mitarbeiter und zerstörten ein Bierglas.
20.07.2018 – Schleusingen (Landkreis Hildburghausen) – Festivalbesucher*innen rassistisch beleidigt und bedroht
Am 20. und 21. Juli fand ein Festival am Bergsee Ratscher in der Nähe von Schleusingen statt, zu dem unter anderem auch eine Gruppe von etwa 20 Studierenden aus Ilmenau fuhr. Bereits zu Beginn fiel mehrfach eine Gruppe von Nazis auf dem Zeltplatz durch einschlägige Kleidung, Gespräche mit volksverhetzendem Inhalt und Hitlergrüße auf, welche sie auch direkt vor der Bühne zeigten. Auch in der Nacht rief die Gruppe mehrfach rassistische und nationalsozialistische Parolen. Aufgrund dieser feindseligen Stimmung beschloss die Studierendengruppe den Zeltplatz vorzeitig zu verlassen. Aus der Gruppe der Nazis wurde daraufhin erneut ein Hitlergruß gezeigt. Als eine Studentin darum bat, dies sein zu lassen, wurde sie als „scheiß Gutmensch“ beschimpft und bedroht. Die Studierendengruppe rief daraufhin die Polizei, welche nach etwa 45 Minuten mit 5 Mannschaftswagen eintraf. Als die Beamt*innen die Anzeigen aufnahm, beleidigte einer der Nazis einen Studierenden mehrfach rassistisch.
29.07.2018 – Stadt Jena – Politisch Engagierte attackiert und geschlagen
In der Nacht zu Sonntag bewegte sich eine Gruppe aus mehreren Männern durch die Johannisstraße in Jena. Vor dem Gebäude der JG Stadtmitte, wo derzeit die Namen der Todesopfer des NSU geschrieben sind, blieben sie stehen. Die Männer machten dort Hitler-Grüße und riefen „Sieg Heil“. Als zwei junge Frauen das hörten, sprachen sie die Personengruppe an und baten sie, dies zu unterlassen. Daraufhin kam ein Mann auf sie zu, hielt sie fest und schlug sie. Dabei trug sie eine Verletzung an der Hand davon. Die Polizei wurde nicht gerufen.
09.07.2018 – Eisenach – Alternativer Jugendlicher ins Gesicht geschlagen
Am Montagabend wurde ein alternativer Jugendlicher von drei Nazis angegriffen. Als sich die Gruppe um den Betroffenen im Karthausgarten aufhielt, wurde sie von den drei Angreifern zunächst verbal provoziert. Hier fielen bereits erste rechte Parolen. Daraufhin schlug einer der Nazis auf den Betroffenen ein und traf ihn mehrfach ins Gesicht und auf den Hinterkopf. Die Angreifer waren sehr aggressiv und trugen Quarzsandhanschuhe. Einer von ihnen soll bereits für mehrere NS-Graffiti in der Stadt verantwortlich sein.
16.04.2018 – Sömmerda – Verfassungsfeindliche Parolen und Körperverletzung an Supermarkt
Am Montag rief ein 22-jähriger Mann zunächst verfassungsfeindliche Parolen gegenüber Kund*innen eines Supermarktes in Sömmerda. Später trat er einem Anwohner mehrfach gegen den Kopf, während dieser auf der Treppe seines Wohnhauses wartete. Der Mann wurde dabei leicht verletzt. Die Polizei erteilte dem Täter mehrfach Platzverweise, denen er nicht nachkam. Es laufen nun Anzeigen wegen Körperverletzung und Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
29.11.2017 – Sömmerda – Scheibe des Weltladens mit Nazi-Stickern beklebt
Vermutlich in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde der Weltladen Locodemu in Sömmerda mit Aufklebern der rechten Szene beklebt. Auch im restlichen Stadtgebiet fanden sich zahlreiche Sticker.