23.11.2020 – Hildburghausen – Morddrohungen gegen CDU-Landrat

Im Rahmen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie wird der CDU-Landrat Thomas Müller in sozialen Medien mehrmals bedroht und beleidigt. Es wird ein Aufruf verbreitet, welcher besagt, dass sich der Landrat das Leben nehmen solle. Er hatte zuvor die Proteste gegen die Maßnahmen zur Eindämmung kritisiert, welche maßgeblich durch lokale Neonazis mitorganisiert worden sind. Der CDU-Landrat stand im Zuge der Bedrohungen unter Polizeischutz.

20.07.2018 – Schleusingen (Landkreis Hildburghausen) – Festivalbesucher*innen rassistisch beleidigt und bedroht

Am 20. und 21. Juli fand ein Festival am Bergsee Ratscher in der Nähe von Schleusingen statt, zu dem unter anderem auch eine Gruppe von etwa 20 Studierenden aus Ilmenau fuhr. Bereits zu Beginn fiel mehrfach eine Gruppe von Nazis auf dem Zeltplatz durch einschlägige Kleidung, Gespräche mit volksverhetzendem Inhalt und Hitlergrüße auf, welche sie auch direkt vor der Bühne zeigten. Auch in der Nacht rief die Gruppe mehrfach rassistische und nationalsozialistische Parolen. Aufgrund dieser feindseligen Stimmung beschloss die Studierendengruppe den Zeltplatz vorzeitig zu verlassen. Aus der Gruppe der Nazis wurde daraufhin erneut ein Hitlergruß gezeigt. Als eine Studentin darum bat, dies sein zu lassen, wurde sie als „scheiß Gutmensch“ beschimpft und bedroht. Die Studierendengruppe rief daraufhin die Polizei, welche nach etwa 45 Minuten mit 5 Mannschaftswagen eintraf. Als die Beamt*innen die Anzeigen aufnahm, beleidigte einer der Nazis einen Studierenden mehrfach rassistisch.

08.06.2018 – Themar (Landkreis Hildburghausen) – Angriffe bei Neonazi-Festival in Themar

Beim Neonazi-Festival „Tage der nationalen Bewegung“ wurde am Freitag zunächst ein Journalist angegriffen. Er machte hinter dem Absperrgitter im Pressebereich des Geländes Aufnahmen, als ein Festivalbesucher auf ihn zukam und ihm über das Gitter hinweg zweimal ins Gesischt schlug. Die anwesenden Polizeibeamt*innen schritten daraufhin ein und nahmen den Täter in Gewahrsam. Am Samstag gab es laut Twitter weiterhin einen versuchten Angriff auf die Landtagsabgeordnete Katharina König-Preuss, als der Bassist der Band „Kraftschlag“ sie körperlich angriff und versuchte, ihr das Handy aus der Hand zu schlagen.

12.11.2016 – Schleusingen – Volksverhetzung und Bedrohungen gegen Mitarbeiter_innen der Kirche

Für den 12.11.2016 wurde durch Tommy Frenck für das „Bündnis Zukunft Hildburghausen“ (BZH) eine Veranstaltung zum „Heldengedenken“ angemeldet, an der sich nach Pressemeldungen etwa 100 Teilnehmer_innen beteiligten. Etwa 60 Menschen fanden sich zu den Gegenveranstaltungen ein, die von den Kirchgemeinden und dem Bündnis gegen Rechts angemeldet wurde. Während der Rede- und Musikbeiträge des BZH läuteten die Kirchenglocken. Auf einem Video des BZH kann man Rufe: „Hängt die Pfaffen auf!“ hören und auf dem Facebook-Account von Tommy Frenck gab es einen Kommentar, der die Worte „Aufhängen diese Pfaffen“ enthält.

24.10.2014 – Hildburghausen – Rassistische Hetzjagd durch selbsternannte Bürgerwehr

In der Nacht vom 24.10. auf den 25.10.2014 machten mehrere Männer mit 10 bis 15 Fahrzeugen eine rassistische Hetzjagd auf einen Kleintransporter mit rumänischen Arbeitern. Zuvor verabredeten sich diese über eine geschlossene Facebook-Gruppe, die dem bekannten Neonazi Tommy Frenck zugerechnet wird. Bei der Verfolgungsjagd kam es zu mehreren Verkehrsunfällen, wobei jedoch keiner verletzt wurde. Als die Polizei eintraf, flüchtete einer der Betroffenen in ein Polizeifahrzeug. Selbst dann habe einer der Täter den Betroffenen noch bedroht und beschimpft. Einen tätlichen Angriff konnten die Polizeibeamten verhindern. Die Polizei ermittelt nun unter anderem wegen Landfriedensbruchs und Nötigung. In den letzten Wochen tauchten auf mehreren Internetseiten, darunter auch auf der Facebook-Seite vom neonazistischen „Bündnis-Zukunft-Hildburghausen“ (BZH) u.a. Aufrufe auf, „verdächtige Ausländer“ zu melden oder Fotos von ihnen zu machen.

26.12.2013 – Schleusingen – Täter zünden Autos an

Am Donnerstagmorgen hatten nach Polizeiangaben die Täter die Tankverschlüsse von zwei Autos aufgebrochen und an den Tankstutzen Flammen entzündet. Aufmerksame Anwohner bemerkten in beiden Fällen das Feuer frühzeitig, so dass die Flammen rasch gelöscht werden konnten. An den Autos entstanden Schäden von 2500 und 1500 Euro. Beide Fahrzeuge gehören Personen mit Migrationshintergrund (Lettland bzw. Türkei). In der Nähe eines der in Brand gesetzten Fahrzeuge wurde eine Schusswaffe abgefeuert. Nur etwa zehn Minuten später hörten Anwohner am Markt einen Knall und das Geräusch von durchdrehenden Autoreifen beim Anfahren eines Autos. Der oder die Täter schossen auf ein türkisches Kleinrestaurant. Die Scheibe aus Sicherheitsglas wurde beschädigt. Der Besitzer befand sich im Restaurant. Vermutlich galt der Schuss ihm.

31.05.2012 – Landkreis Hildburghausen – Brandanschlag auf Auto von Gast eines alternativen Wohnprojektes

Seit Jahren wird ein alternatives Wohnprojekt aus Motiven der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit immer wieder Ziel von Angriffen. Während eines selbstorganisierten Festes brennt das Auto eines Besuchers aus. Vermutlich handelt es sich dabei um Brandstiftung. Die Bewohner_innen, darunter auch Kinder,
beschreiben die Situation vor Ort als bedrohlich und haben Angst vor weiteren Übergriffen.