Nachdem ein Fahrgast in einem Regionalzug aufgrund eines fehlenden Mund-Nasen-Schutzes des Zuges verwiesen werden sollte, beleidigte dieser den Zugbegleiter mit den Worten „Sowas wie dich hätten wir 44 vergast!“.
Tatmotiv: Antisemitismus
15.12.2020 – Erfurt – Antisemitische Morddrohung gegen Politiker
Der Linkspartei-Politiker und Chef der Thüringer Staatskanzlei, Benjamin-Immanuel Hoff, erhält per E-Mail antisemitische Morddrohungen. Via Twitter veröffentlichte Hoff das Schreiben, in welchem ihm mit seiner Hinrichtung gedroht wird.
13.06.2020 – Erfurt – Rechte Beleidigungen und tätlicher Angriff auf dem Heimweg
Ein junger Mann sprach am Samstagabend Höhe Magdeburger Allee zwei Männer an, die sich einer Frau gegenüber sexistisch geäußert hatten. Die Täter bauten eine Drohkulisse auf und ließen es nicht zu, dass der Betroffene die Situation verlässt. Die Zahl der involvierten Täter erhöhte sich im Verlauf auf acht Personen. Vom deeskalierenden Verhalten des Betroffenen ließen sich die Täter nicht beeindrucken. Sie bedrängten ihn weiter, attackierten ihn mit rechts motivierten, homofeindlichen und antisemitischen Beleidigungen und stießen ihn letztlich heftig, wodurch er Verletzungen erlitt. Die hinzugerufene Polizei konnte die Personalien der Täter teilweise feststellen.
09.11.2019 – Arnstadt – Angriff auf Gedenkveranstaltung zur Reichsprogromnacht
Am Samstagnachmittag wurde die Gedenkveranstaltung “Tag der Wertschätzung für die jüdische Gemeinde Arnstadt” am Hauptfriedhof in Arnstadt angegriffen. Eine Gruppe von fünf Männern zog aus Richtung des unweit entfernten Sportplatzes des SV 09 Arnstadts, auf dem kurz zuvor ein Hochsicherheitsspiel stattfand, an der Kundgebung vorbei. Sie riefen rechte und antisemitische Parolen in Richtung der Veranstaltung. Zwei der Männer begaben sich in die Versammlung und griffen einige Teilnehmer*innen körperlich an, indem sie diese kräftig schubsten. Die anwesenden Polizeikräfte griffen nach Aufforderung ein und drängten die Angreifenden unter Einsatz von Pfefferspray zurück.
27.01.2018 – Arnstadt – Am Holocaust-Gedenktag abgelegte Blumenkränze zerstört
Auf dem Alten Friedhof zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus abgelegte Gebinde und Blumenkränze wurden zwischen Samstagmittag und Sonntagnachmittag zerstört. Laut Polizei wurden die Kränze von den Täter*innen durch die Gegend geworfen und getreten.
18.12.2017 – Nordhausen – Schild der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora beschmiert
In der Nacht zu Montag wurde ein Schild der Gedenkstätte Mittelbau-Dora mit violetter Farbe besprüht. Die Täter fordern die „Neueröffnung“ des Konzentrationslagers. In Niedersachswerfen wurden durch die Polizei bereits rassistische Parolen festgestellt, bei denen offenbar die gleiche Farbe benutzt wurde.
07.06.2017 – Gotha – Nazisymbole auf jüdischem Friedhof
Auf dem jüdischen Friedhof wurden etwa 20 Grabsteine mit verschiedenen Nazisymbolen beschmiert. Mitarbeiter*innen des Friedhofs fanden an den Gräbern unter anderem Hakenkreuze und SS-Runen. Die Polizei ermittelt nun.
26.07.2016 – Erfurt – Morddrohungen gegen Muslime und Juden
Ein Drohbrief wurde an die Thüringer Staatskanzlei geschickt, in der Morddrohungen gegen Muslime und Juden ausgesprochen werden. Der Vorsitzende der jüdischen Landesgemeinde, Reinhard Schramm, der Chef des Landesamtes für Verfassungsschutz, Stephan Kramer und Staatskanzleiminister Benjamin Hoff (Linke) werden namentlich benannt. Der Brief wurde mit einer Nazi-Parole unterzeichnet.
06.06.2016 – Gotha – Anschlag auf Denkmal für zerstörte Synagoge
Unbekannte beschmierten am Wochenende eine Gedenktafel am Denkmal für die zerstörte Synagoge in Gotha mit Schriftzügen mit nationalsozialistischem Hintergrund. Einen Tag später wurde das Material in Brand gesetzt, das die Feuerwehr als Abdeckung der Schmierereien angebracht hatte. Dadurch wurde das Denkmal noch stärker beschädigt. Das Denkmal erinnert an die einstige Synagoge in Gotha, die 1938 von den Nationalsozialisten in Brand gesetzt worden war. Gothas Oberbürgermeister verurteilte diese Handlungen scharf. Die Polizei ermittelt.
18.07.2013 – Erfurt – Antisemitischer Angriff in Lebensmittelgeschäft
Ein Mann jüdischen Glaubens wird in einem Lebensmittelgeschäft zuerst von einem Mitarbeiter antisemitisch beleidigt („Juden werden hier nicht bedient!“). Anschließend wird er beim Verlassen des Ladens im Eingangsbereich von mehreren Personen mit Faustschlägen ins Gesicht und mit Fußtritten auf den Oberkörper attackiert. Ein Anwohner verständigt die Polizei, die kurz danach eintrifft. Während die Polizei vor Ort ist, sprechen Anwesende aus dem Umfeld der Täter Todesdrohungen gegen den Betroffen aus. Die Täter sind der Polizei in Erfurt bereits bekannt.